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(Die Zeit von dem digitalen Radio) |
DAB / DAB +
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(Digital Radio Mondiale) |
DSR Digitales Satelliten-Radios |
(Digital Signal Processor) |
(Software Defined Radio) |
... zu den digitalen Radios im Online-Museum / --> DAB Wirkprinzip erklärt bei Wikipedia |
Analoges Radio (AM / FM):
In Deutschland gibt es seit 1923 Rundfunk und damit auch Rundfunkgeräte (Radios). Zuerst auf Langwelle (LW) und Mittelwelle (MW), dann auch auf Kurzwelle (KW) und schließlich auch auf UKW (ab 1949) wurde technisch gesehen die Musik und Sprache mittels Amplitudenmodulation (AM) (LW, MW, KW) und Frequenzmodulation (FM) (UKW) übertragen. AM und FM sind sogenannte analoge Modulationsarten. Dabei ändert sich bei AM im Takt der Modulation (Musik, Sprache) die Amplitude des Senders, im Fall von FM die Frequenz des Senders.
Seit Erstellung dieser WEB-Seite hat es immer wieder Änderungen gegeben. Diese werden hier als Nachträge angesprochen.
Nachtrag 2016: In Deutschland gibt es keine Rundfunksender für LW, MW und KW mehr.
Um gewisse Nachteile von AM und FM abzustellen, wurden in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts sogenannte digitale Modulationsarten auch im Rundfunk eingeführt (im Fernsehen gibt es ein vergleichbare Verfahren: DVB-T oder DVB-C oder DVB-S). Dabei wird der Nachrichteninhalt (Musik, Sprache) nicht mehr durch Änderung der Amplitude oder Änderung der Frequenz übertragen, sondern durch ein bestimmtes Signalspektrum, dass mit einem analogen Radio nur als Rauschen wahrgenommen wird. Analoges Radio und digitales Radio sind nicht kompatibel.
Vor- und Nachteile von AM
Die Klangqualität von AM ist etwas eingeschränkt, da nur ein Sprach-Musik-Frequenzbereich von ca. 50 - 4500 Hz möglich ist (der junge Mensch hört ca. 20 bis 18000 Hz, der ältere Mensch vielleicht nur noch 50 - 10000 Hz). Die Senderreichweite kann am Tag mit ca. 100-250 km und Nachts mit 250-3500 km angesetzt werden.
(links: Detektorradio für Mittelwelle)
Je nach Tageszeit und Jahreszeit kann es zu Beeinträchtigungen des Empfangs geben: Gewitter-Krachen, Rauschen, Nadelgeräusche durch elektrische Motoren, sogenanntes Fading (Signalschwankungen bis hin zum Aussetzen des Empfangs bei großer Entfernung).
AM kann noch verständlich bei Signalen mit ca. 10-15 dB über dem Rauschen empfangen werden. Andererseits ist der technische Aufwand bei den Empfangsgeräten gering. Sogar ein Detektorempfänger oder ein Billigradio von 5 EUR oder ein Einkreiser von 1923 kann AM empfangen. Mit Stand von 2012 muss aber gesagt werden, dass (zumindest in Deutschland) ein "Sendersterben" nicht zu übersehen ist und voraussichtlich Ende 2015 Schluß mit dem AM-Rundfunk ist.
Vor- und Nachteile vom FM
UKW-FM-Sender bieten einen Frequenzgang von ca. 40-15000 Hz und auch Stereo-Wiedergabe und Zusatzinformationen, wie zb. RDS. Ist das Signal stark genug, ist rauschfreier Empfang in guter und fast CD-Qualität möglich. UKW-FM kann besser sein, als MPEG-Dateien-Abhören auf dem MPEG-Player oder via Smartphone.
(rechts: Analoges LW-MW-KW-UKW-Radio als Weltempfänger, Sony)
Die Reichweite eines UKW-FM-Senders liegt Tag und Nacht bei ca. 30 - 150 km. Atmosphärische Störungen und Fading treten kaum auf. Signale von ca. 15 dB über dem Rauschen führen zu noch brauchbaren Empfang. Ca. 90 % der heutigen Radios (Stand 2012) sind UKW-Stereo-Radios. In jedem Haushalt dürfte es mehrere davon geben.
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Digitales Radio (DAB, DAB+, DRM, DSP, SDR).
Digitalradio (DAB, DAB+). Vor- und Nachteile:
AM und bedingt auch FM haben in gewisser Entfernung zum Sender Nachteile hinsichtlich der Klangqualität hinzunehmen. Auch ist die Zahl der Sendekanäle recht begrenzt. Um auch diese Nachteile zu beseitigen, sind die digitalen Betriebsarten DRM (Digital Radio Mondiale) (auf den klassischen AM-Bereichen) und als UKW-Ersatz DAB (Wirkprinzip, externer Link zu Wikipedia) und DAB+ eingeführt worden. Bei Digitalradio soll gelten: Entweder guter und störungsfreier Empfang oder gar kein Empfang. In der Praxis zeigt sich, dass das so nicht stimmt.
(links: analoges und digitales AM / FM / DAB / DRM Radio von Murphy Richards)
Es gibt in gewisser Entfernung zum Sender Bereiche, wo es eben doch zu - zum Teil starken - Empfangsbeeinträchtigungen kommt und der Hörer "ruckeln" und "Fragment-Ausetzer" hinnehmen muss. Auch ist Empfang wohl erst ab ca 20-25 dB über dem Rauchen als sicher anzusehen. Ist allerdings der Empfangspegel gut, ist auch die Klangqualität gut. In der Praxis reichen UKW-Rundfunksender oft weiter (unter leichten Qualitätseinbußen) als DAB+ Sender.
Nachtrag 2018: Es gibt relativ wenig Chip-Sätze zur Demodulation des digitalen Rundfunks. Und dabei gibt es gute und weniger gute Schaltkreise. Ein Digitalradio (DAB+) kann an einem Empfangsort am Rande der Senderreichweite noch stabilen Empfang bieten, ein anderes Digitalradio (DAB+) kann an dieser Stelle schon Aussetzer haben oder gar keinen Empfang mehr haben. Ohne unabhängige Testbereichte über die tatsächliche Empfangsleistung ist der normale Käufer beim Gerätekauf quasi einer Glückslotterie unterworfen: Guter Empfang ist Glückssache.
DAB+ kann sogar kleine Photos (Slideshow) und umfangreiche Textinformationen (Journaline) zeigen. Obwohl schon lange am Markt, hat sich auch nach Neustart für DAB+ (mit einem beabsichtigten bundesweiten teilweise gleichen Senderangebot (Bundes-MUX)) das Digitalradio (noch) nicht durchsetzen können.
Nachtrag 2014: ca. 120 Millionen UKW-Radios stehen vielleicht 1 Million DAB Radios gegenüber.
DAB nutzt einen Teil der alten Fernseh-Band III Bereiche und verhält sich von der Ausbreitung her wie analoges Fernsehen. DAB nutzt auch sogenannten Gleichwellenbetrieb, das soll zu einer besseren Versorgungs-Dichte führen. Meine Erfahrungen zeigen aber, dass dieser Vorteil nur scheinbar groß wirkt. Hoffentlich sind bald die Sendestärken so hoch, daß sichere und stabile "Indoor"-Versorgung" überall sichergestellt werden kann. Tatsächlich hat der DAB+ Frequenzbereich schon eine gerigfügige höhere Streckendämpfung. DAB soll gleichkanal-fähig sein.
Während in Deutschland nur wenige Geräte in den Jahren vor und ab ca. 2009 auf den Markt kamen, sah das in anderen Ländern besser aus. Hier muß beispielsweise Großbritannien genannt werden. Die englische Firma PURE kann durchaus als Pionier-Firma mit besonderen Verdiensten zur Etablierung des DAB - Radios angesehen werden. Die Firma stellte eine größere Produkt-Bandbreite mit einem eigenständigen Design (insbesondere der Evoke-Serie) vor. Dabei kam auch alsbald eine Art DAB --> UKW Konverter (Modell "Highway") auf den Markt, mit dem man im PKW mittels am Gerät angebrachter Antenne DAB empfangen konnte und dieses Signal drahtlos in das UKW-FM-Band umsetzte und damit auch dem UKW-Autoradio bereit stellte. Pure war auch sehr früh dabei, die "DIA-Show"-Möglichkeiten * von DAB + (mit dem Modell "Sensia") darstellen zu können.
* = DIA-Show (Slide-Show): DAB + Sender können neben dem Audio-Signal auch kleine Bilder übertragen. Verfügt ein DAB Radio über entsprechende Dekodiermöglichkeiten, können diese DIAs auf einem Frabdisplay des Radios gezeigt werden.
Einige DAB Radios der Firma PURE (Stand 2011)
Pure "Higway" |
Pure "Evoke" ( ... weiteres Evoke-Modell) |
Pure "Move 2500"
DAB für unterwegs |
Pure "Sensia" Internet / DAB / UKW Radio mit "DIA-Show"-Fähigkeit |
Für DAB / DAB+ gilt: Es sind technisch aufwendigere Endgeräte nötig, die sich u.a. auch als "Stromfresser" herausgestellt haben. Eine analoge Portable-Radio-Batterie hält vielleicht 3 Wochen, eine Digitalradiobatterie vielleicht 8 - 20 Stunden.
(rechts: Portables analoges und digitales UKW / DAB / DAB + Radio)
Schon ca. 15 Jahre nach Einführung von DAB hat sich diese Norm überholt und wurde abgelöst von DAB+ (2011) , wird DAB+ wieder nach 15 Jahren abgelöst oder schon früher? DRM muss 2012 (zumindest in Europa) als gescheitert angesehen werden. 2011 wurde DAB+ gestartet, man hofft diesmal auf mehr Akzeptanz der Industrie, der Sendeanstalten und nicht zuletzt der Kunden (Hörer).
Nachtrag 2014: Zumindest hat die Industrie zwischenzeithlich eine beachtlich Zahl von Geräten auf den Markt gebracht. Leider verfügen diese Geräte oft nicht über den notwendigen Komfort: Keine Klangblende, kein Anschluß für eine externe Antenne (besonders wichtig bei Rand-Versorgungsgebieten, keine schwenkbare Teleskopantenne, keine Aufzeichnungsfähigkeit, kein Weckradiobetrieb, keine Stereo-wiedergabe über eingebaute Lautsprecher. Relativ schlechte Audiowiedergabe, kein Anschluß zum Einspeisen von Audio-Signalen.
Nachtrag 2018: Norwegen hat quasi den Umstieg auf DAB+ erzwungen.
DAB+ kann aufgrund eines geändertes Komprimierungsverfahren bei gleichen Bit-Raten wie DAB ein besseren Klang bieten oder anders herum bei reduzierten Bit-Raten mehr Programme auf einem Sender unterbringen.
Nachtrag 10.2012: In Berlin sehe ich nach wie vor in DAB+ Radio ein Minderheitenradio. Derzeit werden 41 Sendeplätze geboten, zum Teil mit überregionalen Programmen (Bundes-MUX) **.
** = Bundes-MUX: Es ist wohl beabsichtigt, das überregionale Programmangebot auf Kanal 5C zu legen, damit der Radiohörer bei Fahrten durch Deutschland überall ohne neuen Suchlauf diese Sender empfangen kann. Allerdings wird daneben auch ein weiteres (allerdings unterschiedliches) überregionales Angebot gesendet.
Nachtrag 2014: Der Bundes-MUX ist eingeführt worden. In Berlin z.B. kann so neben den regionalen Programmen auch "Absolut Relax", "Deutschlandfunk", "Deutschlandradio Kultur", "DRadio Dokument und Debatten", "DRadio Wissen", "Energy national", "ERF Plus", "Klassic Radio", "Lounge.fm", "Radio BOB!", "radio horeb", "Schlager Paradies", "sunshine live".
Nachtrag 2023: Die ARD-Sender senden per DAB+ nur noch regional und nicht mehr über den Bundes-Mux. Ein weitere Versuch, die ARD klein zu bekommen ...
Als Sendekanäle dienen derzeit in Berlin: Kanal 5C und 7D (178,352 Mhz und 174,064 MHz) mit horizontaler Antennenpolarisation. Welches Programmangeobt in den einzelnen Bundesländern zu empfangen ist, kann auf den WEB-Seiten der Landesmedienanstalten nachgelesen werden. In anderen Ländern ist auch für DAB das L-Band vorgesehen worden und wird dort auch genutzt. In Deutschland ist die Nutzung des L-Bandes (1452 MHz bis 1492 MHz) nicht vorgesehen.
Der Deutschlandfunk hofft über DAB+ eine flächendeckende Versorgung von DLF, Deutschlandradio Kultur und DRadio Wissen erreichen zu können.
Nachtrag 2013: Leider bestehen derzeit in Deutschland noch erhebliche Versorgungslücken (nur ca. 75 % Versorgung) . Meine persönlichen Erfahrungen mit fünf vorhandenen DAB-Geräten: Ständig ist der Empfang kritisch bis schlecht. DAB funktioniert erst bei Empfangspegeln, wo FM-Radios noch lange empfangen können. Bleibt abzuwarten, ob die teilweise Sendeleistungserhöhung auf bis zu 10 kW (von vorher 1 kW) Besserung bringt. Ein Vergleich zwischen "Schmalband-FM" und "Breitband-DAB" - Sendeleistungen ist wegen der unterschiedlichen Bandbreite nur bedingt möglich.
Weiter ist es bedauerlich, dass die Geräte kaum Journaline, (nicht "Intellitext", das ist ein eigenes Projekt von Pure) und Slide-Show (mit nur geringer Bildqualität und hoher Komprimierungsrate) unterstützen oder die deutschen Stationen diese Dienste kaum anbieten. Es wurde aber gerade mit diesen Zusatzdiensten geworben... Die ARD hat wohl beschlossen, Journaline für alle DAB+ Sender anzubieten. (Nachtrag 2018: Auch das blieb bei reiner Ankündigung: Journaline ist quasi tot.)
Immerhin hat z.B. auch Pure ein Internet/DAB+ Radio im Angebot, dass die Slide-Show zeigen kann. Terretec mit Noxon kündigte seit Jahren *** immer wieder mal ein Standalone-Gerät mit Journaline an. Auf der IFA 2012 habe ich DRadio 110 Modelle gesehen, die das können. Eine Markteinführung wird nicht wirklich bestätigt...
(rechts: Analoges und digitales UKW / DAB / DAB + Radio mit Journaline von Noxon)
*** = Nachtrag Februar 2013: Terratec bietet mit dem Terratec Noxon dRADIO Journaline nun ein Gerät mit eingebauter Journaline-Fähigkeit an. Weiter kann man bei diesem Modell Sprachmeldungen zum eingestellten Sender und zur Menüführung herunter laden und per USB-Stick in das Gerät integrieren. Weiter gibt es jetzt dieses Gerät als Portabel-Variante.
Es wird wohl (ab August 2012) auf einigen Sendern ein Verkehrsfunk-Infosystem (TPEG) angeboten, dass allerdings derzeit keine Radios auswerten. Es ist auch möglich, dass eher eine Anbindung an Mobil-Navigationsgeräte gedacht ist.
Es "spuken" noch andere Übertragungsverfahren herum, wie z.B. DMB (Digital Media Broadcast). Wohl alles Versuche und Systeme, die sich schnell selbst überholen.
Nachtrag 2014: In Berlin wird wohl Journaline beim DLF mit einer Normvariante ausgestrahlt, die in recht großen Abständen Datenpakete sendet. Das soll dazu führen, daß die Journaline-Meldungen bei Noxon Stand alone Geräte in Berlin nicht immer komplett dekodiert werden können.
Nachtrag: 2018: Auch 7 Jahre nach dem Restart von DAB als DAB+ ist Deutschland noch nicht zu 100 Prozent der Fläche Indoor-versorgt.
Bitte auch lesen:
... mehr zu Journaline und Intellitext
Mehr Informationen: Radio-Zukunft, Rettet unsere Radios, "Sendersterben"
Zum Thema "Radiohören via Internet-Stream" über Mobilfunk - Smart Phones gibt es hier weitere Informationen.
Zu einigen Digitalradios im Online-Museum:
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DRM / DRM+ (Digital Radio Mondiale):
DRM kann auf einem alten analogen AM-Kanal mit 4,5 kHz NF-Bandbreite Stereo-UKW-Qualität bieten. Bei DAB, DAB+ und DRM (nicht kompatibel zueinander) können neben der reinen Sprache/Musik-Wiedergabe auch Texte übertragen werden. Es gab erfolgreiche Versuche, DRM und AM gleichzeitig auf einem AM-Kanal zu übertragen (z.B. auf 693 kHz im Berliner Raum).
Multi-Norm-Radio von Murphy Richards, auch mit DRM-Fähigkeit -->
Nachtrag 2013: DRM ist in Europa wieder eingestellt worden.
Für DRM / DRM+: Es sind technisch aufwendigere Endgeräte nötig, die sich u.a. auch als "Stromfresser" herausgestellt haben. Eine Portable-Radio Batterie hält vielleicht 3 Wochen, eine Digitalradiobatterie vielleicht 8 - 20 Stunden.
DRM kann auf LW, MW, KW recht große Versorgungsreichweiten erzielen, theoretisch also auf KW global ausstrahlen (in Abhängigkeit von den Ausbreitungsbedingungen auf dem klassischen Radiobereichen. Auf den UKW- und VHF-Bändern gibt es DRM+ mit gesteigerter Tonqualität.
DRM soll gleichkanal-fähig sein.
Leider ist es aber auch bei DRM so, dass eine Mindestfeldstärke für Empfang nötig ist. In Grenzentfernungen und somit geringen Feldstärken gibt es bei DRM etwader guten Empfang´oder schlagartig keinen Empfang. Analoge Signale sind im diesem Grenzbereich u.u. besser: Sie können noch verrauschten Empfang bieten, wo DRM schweigt.
Stand 2021 des Senderangebots / des Geräteangebots:
Es gibt in einigen Regionen der Welt DRM-Sender, z.B Australien, Asien (Pazifik), Indien, Russland, China, Mittelamerika mit zum Teil regelmäßigem Sendeterminen. ... mehr dazu bei DRM.ORG
Aktuelle DRM-Radioempfänger werden ebenfalls bei DRM.ORG gezeigt.
... mehr zu DRM bei Wikipedia.
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DSR (Digital Satellite Radio) und Nachfolger ADR und DVB-S
Seit August 1989 wurde in Deutschland das digitale Satelliten-Radio (SDR) angeboten. Über die geo-stationären Satelliten Satelliten DFS 1, Kopernikus, TV SAT 2 sowie über das damalige Bundespost-Kabelnetz konnte das Programmangebot empfangen werden.
Typischer DSR-Receiver: Schwaiger 581 HD -->
Empfang bei TV Sat2 mittels kleiner Satelliten-Flachantenne mit ca. 30-40 cm im Quadrat. Bei den anderen Satelliten mit Satelliten-Schüssel, ansonsten über Kabelnetz. Weiter war ein DSR-Empfänger notwendig. Diese Geräte gab es DSR-Tuner als Frontend für Hifi-Anlagen.
Es gab ein Programmangebot von 16 Sendern mit guter Übertragungsqualität. Das erfolgte ohne starke Datenkomprimierung und nährte sich schon in Richtung CD-Qualität. So bot SDR einen Dynamik-Umfang von 54 dB, UKW-FM hatte 40 dB, die CD bis zu 90 dB, also gegenüber UKW mehr. Modulationsart war 4PSK. DSR-Sender strahlten eine Programmart-Kennung mit aus (16 Programm-Typen), die im Tuner angezeigt und auch zu Suchzugriffen genutzt werden konnten. Weiter konnte der Sendername angezeigt werden.
Leider floppte das an sich gute Verfahren, so daß schon 1994 TV SAT 2 weggeschaltet wurde und Anfang 1999 alle Satelliten wegschalteten.
Die Empfangsgeräte waren sehr teuer, das führte zu einem nur kleinen Hörerkreis. Erst spät, als erkennbar wurde, dass DSR keine Zukunft mehr hatte, wurden die Geräte preiswerter, blieben aber Ladenhüter.
Für das Publikum wurden die Radiokanäle über die TV-Satelliten (z.B. Astra) empfohlen. Diese Rundfunk-Programme wurden via TV-Satelliten und auch Kabel in ADR und DVB-S Norm datenkomprimiert übertragen. Via TV Satellit waren das eher Nebenprodukte, der Empfang lief zumeist über den ansgeschlossenen Fernseher, das NF-Signal konnte aber zumeist ausgekoppelt werden und einem NF-Verstärker zugeführt werden. ADR und DVB-S boten auch eine deutlich höhere Kanal-Zahl.
Beispiele für angebotene DSR-Tuner:
Amstrad DSR100. Denon DTU-2000. DNT Euro DSR. Grundig DSR100, DSR200, ST300, ST9000, ST9000SHF. Kathrein UFD30, UFD31. Onkyo T9890. Philips FT990. Schwaiger 581HD, DSR430, . Sony 1000ES. Studer Revox H7. T+A Pulsar DT2000AC. Technisat CT1500DSR, ST5000DSR. Telefunken DT1000DSR, T900SAT.
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DSP-Radio ( Digital Signal-Processor):
DSP-Schaltungen ermöglichen es, komplexe Tonverbesserungen von Modulationen eines Senders zu erreichen. NF-Filter, Störausblendungen, (SSB?), Notchfilter, Sprachverständlichkeit-Verbesserung seien als Beispiele genannt. Es gibt Empfänger, wo SDR und DSP zusammenwirken, es gibt aber auch reine NF-Zusatzteile (Beispiel Wolfe Wave (sogar mit CW-Decoder)), um bei klassischen analogen Empfängern den Ton zu verbessern oder im Bereich Amateurfunk das schwache Nutzsignal vom störenden Ballast befreien.
Dabei kann ein analoges Niederfrequenzsignal in ein digitales gewandelt und dann per Hardware und Software in nahezu Echtzeit weiter bearbeitet werden.
Beispiel für einen Empfänger mit DSP-Option: Tecsun PL-365
Mehr Details zu DSP-Empfängern auf dieser WEB-Site hier.
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SDR Radio:
Software Defined Radio (SDR) ist der Oberbegriff für Radios / Empfänger, bei denen mehr oder weniger Bereiche der HF / ZF / NF Signalverarbeitung mittels Software realisiert wird. Die Selektion und Demodulation werden bei SDR mit digitaler Signalverarbeitung (DSP) erreicht. Solche SDR Geräte können z.B. die Durchlasskurven der ZF weitehend den Notwenindigkeiten anpassen bis hin zu unsymmetrischen Kurven für Ober- und Unterband. Auch SSB (USB / LSB) und CW-Bandbreiten sind so gut einstellbar.
Kombiniert mit DSP sind auch Störgeräusche ausblendbar. Der Empfängeraufwand selbst kann dabei gering gehalten werden. In Verbindung mit Doppelsuper-Schaltungen sind sehr leistungsstarke Empfänger realisierbar. War früher beispielsweise bei einem analogen Kommunikationsempfänger ein umschaltbares Quarz-ZF-Filter (AM / SSB / CW) nötig, kann das jetzt per Software-Bearbeitung fast ohne Hardware erreicht werden.
Im Bereich der Kommunikationsempfänger und Amateurfunkempfänger sind bessere DSR-Empfänger auch mit Displays zur Anzeige der "Wasserfall"-Anzeige in Gebrauch. Hier kann man ganze Bänder (ähnlich wie bei klassischen Panoramaempfängern) überwachen und schon vor Frequenzwahl die Art der Modulation eines Senders erkennen.
Es gibt stand alone - SDR Empfänger (Beispiel Malachit Malachite Crystals DSP SDR), die also unabhängig vom PC auch portablen Empfang bieten und eben Zusatzteile (Beispiel SDRplay RSPdx) , die über USB mit einem PC verbunden und von dort aus auch bedient werdne können.
Mehr Details zu SDR-Empfängern auf dieser WEB-Site hier.
Eine interessante Sonderform ist das WEB-SDR-Radio. Hier kann ein solcher Empfänger via Internet aus der Ferne gesteuert und Empfang (einschließlich des "Wasserfall-Diagramms") geboten werden. Hier der Link zu einer WEB-Auflistung solcher WEB-SDRs:
Stand 4.2021: WBSDR.ORG (externer LInk)
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