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Radios der Philips Philetta-Serie

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Philetta-Historie Sammeln Technik Modelle-Liste Produkt-Werbung
  Details Philetta 203U   Details Philetta 52  

 

Philetta-Historie

 

philetta-203u-1.jpgKaum ein anderes kompaktes Radio war so erfolgreich über Jahrzehnte, wie die kleine Philetta von Philips.

 

"Normale" Radios in diesen Jahren waren in der Regel deutlich größer.

 

Zuerst noch mit Röhren bestückt, kam  es später noch zu Transistor-Modellen.

 

<-- links: Die Ur-Philetta 203U, 1941. Details

 

--> rechts: Philips Philetta 50

 

Begonnen hat die Philips Philetta-Reihe 1941 und endete bei den Röhrenmodellen 1968 und bei den Transistor Modellen 1975. Die Philetta-Modelle wurden fast ausschließlich in Deutschland auch mit Einschränkungen (bis 1945) für den deutschen Markt gebaut, aber auch auf den Export gezielt.

 

Man kann sicher über den Plural von Philetta und Philettina (später Philetina)  unterschiedlicher Meinung sein. Ich verwende erst einmal Philettas und Philettinas (Philetinas). Vielleicht besser "Philetten" und "Philetinen"?

 

philettina.jpgEine nur bedingt zur Philetta passende Serien-Variante war ebenfalls die recht lange angebotene Philips Philettina, sozusagen als "kleine Schwester" der Philetta (so wurde sie teilweise beworben). Sie erschien erstmals 1959 als Modell B1D92A (Einschränkung: Es gab schon 1949 eine Philettina BX190U aus den Niederlanden, die aber noch deutlich von den späteren Modellen abwich). Auch die Philettina (Philetina) wurde erfolgreich und preiswerter als die Philetta  angeboten. Die Philettinas hatten zumeist zwei Bereiche: MW und UKW, es gab aber Ausnahmen, wie z,B. die Philetina 12RB180 von 1968 mit 2 x MW, UKW.

 

--> rechts: Das Schwester-Modell Philetina. Hier das Modell B von 1962

 


 

Zurück zur Philetta: Das erste Modell (Philetta 203U) bekam schnell wegen seines Aussehens den etwas respektlosen Namen "Komißbrot". Bedingt durch die Einschränkungen der Kriegsjahre (1939-1945) sollte das Radio einfach mit wenigen und preiswerten Bauteilen bestückt sein. "Wertvolle" Bauteile waren eher für die Kriegsproduktionen vorgesehen. Trotzdem sollten die Empfangseigenschaften gut sein.

 

Volkssuper? Die Philetta war aus dem Stand erfolgreich, sodaß sie wohl auch von anderen Anbietern per Lizenz bis ca. 1944 mit produziert wurde. Im Grunde war auch vielleicht auch ein Versuch, eine Art "Volkssuper" ähnlich dem Gemeinsschaftsempfänger "Volksempfänger" zu etablieren. Auf die Mitproduzenten wird weiter unten nochmals eingegangen. Hier schon mal einige Nachbauer: Blaupunkt ZGW-643, Hornyphon 637L, Loewe 612GW,  Mende MS 150 GW, Nora GW410L, Saba 500ZGW.

--> rechts: Blaupunkt Nachbau ZGW643

 

Es gab auch die Modell-Variante 204U, die anders als die 203U (LW, MW) mit MW und KW ausgerüstet war. In den Jahren um 1944 entstand die Philetta 208U.


philetta-1949-grafik.jpgErst nach dem 2. Weltkrieg (1949) bekam  die  Philetta A (BD 294 U) (Illustrierter Rundfunk-Katalog 1949/1950) ein neues Aussehen. Andere Quellen nennen hier die Philetta 49 (BD293U) oder beide. Diese Philetta BD293U hatte eine Rechteckform mit einer oben schräg nach hinten steckbaren Glasskala, die quasi ausserhalb des Geräts lag und gegen Beschädigungen sehr anfällig war.

 

<-- links: Philetta 49 als grafische Verfremdung, um das Design hervorzuheben. Gut ist oben die aufgesteckte Glasskala zu sehen.

 

Es gibt Hinweise, daß für den Markt ausserhalb Deutschlands weitere Philetta-Modelle existierten. Als Beispiel sei die Philetta 260U von 1946/49? genannt. Die Quellenangaben zu diesem Modell sind hinsichtlich des Baujahres unterschiedlich. Auch hier ist die Skala oben aufgesetzt, Vorder- und Rückseite ähnlich im Design. Es wurden wohl auch Philetta-Modelle in den Niederlanden, in Frankreich, in Dänemark, in Frankreich, in der Tschechslowakai produziert.

 

Das im Jahr 1950  folgende Bakelit-Modell   Philetta 50 (BD290U)  hatte ebenfalls ein eigenwilliges Aussehen, das irgendwie an eine Lyra erinnerte. Die Skala lag ebenfalls oben quasi ausserhalb des Gehäuses, war aber fest verbunden und bildete mit der Zierverblendung vor dem Lautsprecher eine Einheit. Anders als beim Vormodell (Glasskala) war die Skala aus Plastik.

 

 

Die Philetta galt als DAS Zweitradio für Küche, Kinderzimmer, Handarbeitsraum, Büro, Arbeitraum, usw. Gerade vielen Frauen gefiel die kleine Philetta sehr gut, was vielleicht auch an dem weiblichen Modellnamen gelegen haben mag.

 

<-- links: Philetta BD283U von 1958

 

In den Jahren 1949 - 1954 wechselte das Design der Philettas fast von Jahr zu Jahr sehr deutlich. Erst mit der Geräte-Saison 1955 trat eine gewisse Konsolidierung ein. Über Jahre blieb das Gehäuse-Äußere sehr ähnlich. Das Markenzeichen der Philetta hatte sich herausgebildet:

 

Kompakt, relativ streng rechteckig, Tastensatz unten Mitte, Lautsprecherabdeckung auch mit Grobrillenmuster.

 

Ab 1952 gab es Philettas auch mit eingebautem UKW-Empfangsteil. Geschickt wurde die Option in das kompakte Radio hinein-konstruiert: Philetta BD222U. Ab 1963 wurde der UKW-Bereich über 100 MHz hinaus erweitert.

 

Im Design-Übergangsjahr 1954 wurde eine Philetta (BD234UK und BD234UL) noch im alten Design und die Philetta (BD244U) mit Tastensatz und zukünftigem Generaldesign zum Verkauf gebracht.

 

Die Konkurrenz: Interessanterweise brachten 1954 auch  AEG (3054WU), Blaupunkt (Toledo), Loewe Opta (Bella 555W)und Telefunken (Gavotte 55) ählich gestaltete Kompakt-Super auf den Markt. Besonders ähnlich geriet der Firma Saba im Jahr 1955 mit der Sabine eine Art eigene "Philetta", um es höflich zu formulieren.

 

Die Firma Grundig konnte ebenfalls recht erfolgreich eine kompakte Röhrenradio-Serie am Markt platzierren, die zwar nicht mit einheitlichem Namen versehen war, aber eben doch eine eigene Produktlinie über Jahre bot. Hier sind beispielhaft die Modelle 88 und 98 zu erwähnen.

 

Beispiele für vergleichbare oder ähnliche kompakte Kleinradios anderer Hersteller:

Grundig 85

1956

Loewe Opta Kobold

1957

Siemens Kleinsuper A8

1958

Grundig 98

1964

 

 

Eine gewisse Besonderheit brachte Philips mit dem portablen  Radio-Phono-Koffer HD464A 1956 auf den Markt. Neben einen eingebautem 3-Touren-Plattenspieler AG2004 befand sich im Phonokoffer auch das Chassis der Philetta BD254U (Allstrom). Quasi auch eine "getarnte" Philetta. Es konnte sogar ein externer Plattenspieler zusätzlich angeschlossen werden. Anfänglich wurde in dem Philetta-Chassis die Röhre UL41, dann im Laufe der Produktion die Röhre UL84 verwendet (mit der Koffer-Variante  HD464 A-01).

 

 

Eine leichte  Designvariante brachte Philips bei den Philetta-Modellen zusätzlich 1957 neben der  klassischen Philetta 273 mit der Philetta Luxus (deluxe) mit einer Karo-Lautsprecherverblendung und einem Magischen Fächer (UM80) zur bequemen Scharfeinstellung des Empfangs in die Geschäfte.

 

1959 gab es neben der Allstrom-Version Philetta B2D93U eine Wechselstrom-Philetta B293A mit E-Röhren. Auch das Modell Philetta Deluxe B2D94A war eine Wechselstrom-Version.

 

--> rechts: Philetta BD283U . Blick auf das Chassis. Von 1958.

Gut ist der gedrängte Aufbau zu erkennen, oben links neben dem Lautsprecher die Ferritantenne.

 

1961 brachte Philips mit der Philetta-Transistor ein volltransistorisiertes Modell in Verkehr. Das Radio wurde mit 6 Monozellen betrieben. Es kostete 249 DM. Weiter gab es in diesem Jahr die Röhren-Modelle: Philetta Wechselstrom B2D13A, Philetta Spezial B2D14U, Philetta de Luxe B3D11A.

 

1962 brachte neben den "normalen" Philetta-Modellen auch eine Variante Philetta Transistor B3D22T mit einem Umrüstsatz für das Fischereiband 1,75 - 3,6 MHz. Weiter ging ab 1962 der UKW-Bereich jetzt bis 104 Mhz.

 

philetta-skandi.jpgMit den Jahren 1964 / 1965 änderte sich das Design  der Philettas deutlich.  Modelle dieser  Jahre wurden unsymmetrisch, die Lautsprecher sind nicht mehr mittig angebracht, links zwei Knöpfe, rechts Abstimmknopf und / oder zeigten die "skandinavische Linie". Das Modell Philitina nicht mehr im Angebot.

 

<-- links: Grafik eines Philetta-Modells mit der "skandinavischen Linie".

 

1967 wurde das Höhe-Breite-Verhältnis der Philetta noch weiter verändert. Die Philetta  SL (12RB372) war nun 42 cm breit bei nur 18 cm Höhe.

 

bd84u.jpgphiletta-b2d53a-grafik.jpg

<- links: Grafik einer Philetta mit unsymmetrischem Design, (B2D53A).

 

Mit der Philetta 12RB273 wurde 1967 / 1968 letztmalig eine Röhren-Variante angeboten. Ab 1969 gab es nur noch transistorisierte Varianten. In diesem Jahr war es die Philetta Euro (12RB280).

 

--> rechts: Philips Philetta 284 de luxe (BD284U)

mit magischem Fächer. 1958. 

 

Das Jahr 1970 zeigte eine Transistor Philetta 22RB292 mit völlig anderem Design: Der Lautsprecher befindet sich nun links neben der Skala, der Tastensatz ist nach rechts oben gewandert.

 

1971 wurde die Philetta 22RB292 den Kunden nahegebracht. Ein Modell in langer Form, Lautsprecher links, Skala in der Mitte, Bedienelemente rechts, davon Tastensatz rechts oben, bemerkenswert.

 

1972-1974 war die  Philetta 22RB192 zu kaufen. Das letzte Angebot einer Philetta findet sich im Großhandelskatalog 1975.

 

Mit der  Stereo-Philetta 740TA (22RB740) von 1975 mit 2 Lautsprecherboxen kam gleichzeitig die erste und letzte Philetta mit Stereo auf den Markt. Vom Design meilenweit von der klassischen Philetta entfernt (flache Pultform) mit abgesetzten Lautsprecher-Boxen und UKW-Stereo.

 

Philips nutze die Marke Philetta auch für Fernsehgeräte.

 

Es gab neben der schon weiter oben erwähnten Philetta 260U weitere ausserhalb Deutschland angebotene Philetta-Modelle von Philips. Dabei wurde teilweise nur der Name verwendet oder Struktureinheiten von Philettas in Modellen mit anderem Namen verwendet. Modelle aus Frankreich, Dänemark, Griechenland und Schweden? sind bekannt oder soll es gegeben haben.

 

 

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Sammeln von Philetta-Modellen

 

Das Sammeln und Pflegen von Philips Philetta-Radios ist ein eigenes Sammelgebiet geworden. Es gibt Sammler, die sich auf die Jahre der klassischen Philetta beschränken, also nur Modelle der Jahre 1954 bis 1964 bevorzugen. Ab 1964/65 wurden die Philettas einfach anders im Aussehen.

 

Die Philettas gab es in Farbvarianten, es wurden Bakelit-, Plastik- und Plastik/Holz-Immitate verwendet. Auch das goldfarbene Jubiäumsmodell  ist hier als ultimatives Sammelobjekt zu nennen.

 

Für Puristen waren insbesondere die Modelle der "nordischen Linie" (Holzgehäuse-Nachempfindungen ohne  Lautsprecherbespannung) ein Greul, andere Sammler finden diese Varianten aber gut.

 

Sehr beliebt sind die Modelle mit der indirekten Teilbeleuchtung der Frontverblendung. Dabei wird nicht nur der eigentliche Skalateil beleuchtet. Im leicht dunklem Raum sahen solche Philetta einfach "schick" aus.

 

Eine Empfehlung für Philetta-Sammler als Grundstock: Ein Modell der Bakelit-Reihe, ein Modell der klassischen Serie aus den Jahren 1954-1964, ein frühes Transistormodell, ein Model der skandinavischen Linie, ein Modell der unsymmetrischen Linien, ein Model der sehr breiten und in der Höhe flachen Modelle, das Stereomodell. Darauf aufbauend kann man dann weiter machen.

 

Für Sammler vielleicht interssant: Es scheint 52 Modelle (plus Farbvarianten) der Philetta gegeben zu haben.

 

Eher technisch interessierte Sammler haben vielleicht an der ersten UKW-Philetta (Philetta 52) Interesse. Dieses Modell hat bemerkenswerte technische Besonderheiten: AM / FM - HF-Vorstufe, Refelxschaltung, UKW-Flanken-Demodulation, ungewöhnliche UKW-Schaltung.

 

 

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philetta-skala.jpg

 


 

 

Die Technik der Philetta-Modelle

 

Die Philetta wurde als Allstromgerät und (ab 1959)  auch als Wechselstromgerät   angeboten. In den Jahren bis ca. 1960 gab es in Deutschland noch vereinzelt Gleichstromnetze. An diesen Stromnetzen konnte man kein Wechselstromgerät anschließen. Allstromgeräte, wie die frühen Philettas, konnten an Gleichstromnetzen, aber auch an Wechselstrom arbeiten.

 

Durch die Allstromtechnik  wurde u.A.  der kostenträchtige Netztransformator eingespart. Der Heizkreis für die Röhren war dabei ein Serienkreis und die Röhren vom U-Typ. Allstrom-Radios haben den Nachteil, daß bei änderbarer Netzspannung die Anodenspannung mit kleiner Netzspannung ebenfalls geringer wird, nur die Heizspannung wird dabei angepasst. Dadurch sinkt die Empfangsleistung.

 

Über die Jahre hinweg kann man den Röhren-Philetta-Modellen eine gute Empfangsleistung, insbesondere auch auf Kurzwelle bescheinigen. Das galt auch hinsichtlich der Trennschärfe und Empfangsempfindlichkeit. Da das  Schaltungskonzept eher durchschnittlich  war, mussten diese guten Leistungen auf ebenfalls gute Bauteileauswahl im Hochfrequenzteil der Philettas zurück zu führen sein. Das Schlagwort "klein, aber oho!" passt hier durchaus.

 

Während meiner Lehrzeit als Rundfunk- und Fernsehtechniker fiel mir schon auf, dass im direkten Vergleich Philettas auf dem Arbeitstisch mit Radios anderer Fabrikate auf Kurzwelle teilweise irgendwie "lebendiger" waren. Mit ein Grund, warum ich mir damals eine preiswerte gebrauchte Philetta zulegte.

 

Technisch interessant war die Philetta 52 mit ihrer HF-Vorstufe und Reflexschaltung.

 

Der Aufbau der Bauteile war rehr gedrängt, um in die kompakten Gehäuse zu passen. Dadurch konnten die Röhrenmodelle recht warm bis heiß werden. In der Elektrotechnik gilt "je wärmer, desto mehr Bauteilefehler können öfter auftreten".

 

 

Dennoch haben die Ingenieure es hinbekommen, Wärmefehler in Grenzen zu halten. Waren die ersten Philettas noch mit einem Bakelitgehäuse ausgestattet, ging man doch bald zu modernem Plastimaterial über. Das erforderte besondere Aufmerksamkeit bei der Abführung der Röhren- und Bauteilewärme. Unter dem Gerät mußten die Luftschlitze ausreichend umfangreich sein, um die Wärme nach oben und hinten durch die ebenfalls durchlöcherte Rückwand ableiten zu können.

 

Immer wieder brachten besorgte Kunden eine Philetta in die Kundenwerkstatt, weil ihnen das Radio - insbesondere nach längerer Betriebsdauer -  als zu heiß erschien. Ich habe Fälle gesehen, wo Philettas angebrannt sind, weil sich im Radio zuviel fettiger Staub angesammelt hatte und somit die Luftzirkulation behindert wurde.

 

Einige Philetta-Modelle verfügten über einen getrennten Antrieb für die UKW-Skala und LW/MW/KW-Skala. Dafür war der Abstimmknopf zweigeteilt. Der Radiohörer konnte sich so in beiden Bereichen seinen Wunschsender einstellen und nur durch Drücken der Bandbereichstasten zwischen diesen beiden Sendern wechseln. Noch nicht einmal alle großen Radios hatten einen solchen Doppelantrieb. In Zeiten wo es noch keine diversen Spicherplätze in Radios gab, durchaus ein Komfort-Merkmal.

 

Hier die Schaltbilder  der  ...

 

Ur-Philetta 203U

Urphiletta-203-schaltb.jpg

-- Auf Schaltbild klicken --

Details zur Philetta 203U hier ...

 

 

 

... Philetta 50 (BD290U) von 1949/1950, wie ganz oben rechts abgebildet:

philetta-50-bd290u-schalt.jpg

-- Auf Schaltbild klicken --

Da die Philetta 50 ein Allstromgerät ist, wurde sie mit in Reihe geschalteten U-Röhren bestückt:

UCH42,  2 x UAF42, UL41, UY42.

Wellenbereiche: LW, MW, KW. (UKW fehlt noch, obwohl in Deutschland ab 1949 UKW eingeführt wurde.

Die Diodenstrecke der zweiten UAF42 ist totgelegt. Eine Klangblende oder Taste ist bei dem Modell noch nicht vorhanden.

Die Netzspannung kann von 220 auf 117 Volt geändert werden.

Zwei Temperaturwiderstände begrenzen den Einschaltstromstoß im Heiz / Skalenbirne - Kreis.

Es ist ein Superhet-Empfänger.

Es kann eine Drahtantenne angeschlossen werden oder die eingebaute Ferritantenne oder eine Lichtnetzantenne.

Es wird eine gehörrichtige Lautstärkeeinstellung verwendet.

Die anschließbare "Erde" wird über einen Schutzkondensator 4,7 nF ans Chassis gelegt.

Die HF-Gleichrichtung erfolgt an der Diodenstrecke der ersten UAF42

Die Regelspannung wird zur 1. ZF-Röhre und zur Mischröhre geführt.

 

 

... Philetta 51 (BD200U)

bd200u-schalt.jpg

-- Auf Schaltbild klicken --

Schon im Folgejahr gab es leichte Änderungen der Schaltung:

Da die Philetta 51 ebenfalls ein Allstromgerät ist, wurde sie mit in Reihe geschalteten U-Röhren bestückt:

UCH42,  UF41, UBC41, UL41, UY42.

Wellenbereiche: LW, MW, KW. (UKW fehlt noch, obwohl in Deutschland ab 1949 UKW eingeführt wurde.

Die zweite Diodenstrecke der UBC41 ist totgelegt. Es ist jetzt eine Klangtaste  vorhanden.

Die Netzspannung kann von 220 auf 117 und 127  Volt geändert werden.

Zwei Temperaturwiderstände begrenzen den Einschaltstromstoß im Heiz / Skalenbirne - Kreis.

Es ist ein Superhet-Empfänger.

Es kann eine Drahtantenne angeschlossen werden oder die eingebaute Ferritantenne oder eine Lichtnetzantenne.

Es wird eine gehörrichtige Lautstärkeeinstellung verwendet.

Die anschließbare "Erde" wird über einen Schutzkondensator 4,7 nF ans Chassis gelegt.

Die HF-Gleichrichtung erfolgt an einer der Diodenstrecken der UBC41.

Die Regelspannung wird zur 1. ZF-Röhre und zur Mischröhre geführt.

 

Philetta 52 (BD222U)

philetta-52-schaltb.jpg

-- Auf Schaltbild klicken. Wird auf neuer Seite geöffnet und kann dort nochmals vergrößert werden --

Das erste Philetta-Modell mit UKW-Teil. Details zur Philetta 52.

 


 

Philips Philetta 274 de Luxe (BD274U)

bd274u-schalt.jpg

-- Auf Schaltbild klicken. Wird auf neuer Seite geöffnet und kann dort nochmals vergrößert werden --

Philetta mit UKW-Teil und "Magischem Fächer". Allstromgerät für 220 / 127 / 110 Volt.

Klangblende, TA-Anschluß. Ferritantenne. Zweitlautsprecheranschluß

 

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Weitere Details zu einigen Philetta-Modellen hier ...

 


 

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Die Philetta am Tag ...

 

b2d13a-big.jpg

Die Philetta mit ihrer Flutlicht-Skala.

Das Photo der Philette B2D13A wurde von "Holger01" aus dem Wumpus-Gollum-Forum  bereit gestellt.


 

... und die Philetta in der Nacht:

 

philetta-nachts.jpg

 

 

 

 

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Liste der Philetta-Modelle  1941 - 1975

 

Über die Einführungsjahre der Philetta 49 / Philetta A / Philetta 50 und Philetta 51 finden sich unterschiedliche Angaben.

Ich verwende Daten aus  ...

 ...  dem "Illustrierten Rundfunk-Katalog 1949/1950",

... den "Katalogen des  Rundfunk-Großhandels 1950/51 u. 1951/52 u. folgende,

... den "Handbüchern für Rundfunk Fernsehen Phono" der Jahre bis 1975.

... den Hinweisen von Seiten-Besuchern und WGF-Nutzern


Teilweise mit Fotos und / technischen Daten:

* = im Online-Museum

Bitte die Links anklicken.

 

1941:

Philetta (Ur-Modell:* 203U), "Komißbrot". LW, MW.

Philetta (Ur-Modell: 204U), "Komißbrot". KW, MW.

Details zur Ur-Philetta.

 

1944:

Philetta * 208U

 

1949:

Philetta A (BD294U).

Philetta 49 (BD293U).


1950:

* Philetta 50 (BD290U), Lyraform.

 

1951:

Philetta 51.

 

1952:

Philetta 52 (BD222U), mit UKW-Teil und HF-Vorstufe für AM / FM,

Details zur Philetta 52. Wumpus-Museum:  BD222U

 

1953:

Philetta 54L (BD233UL). Wumpus-Museum:   BD233UL

Philetta 54K (BD233UK).

 

1954:

Philetta 234K (BD234 U/K).

Philetta 234L (BD234U/L).

Philetta 244 (BD244U).

 

1955:

Philetta 254 (BD254U), getrennte AM / FM - Abstimmung.

 

1956:

Philetta 263 (BD263U), , getrennte AM / FM - Abstimmung,

auch goldfarben.

Radio-Phono-Koffer HD464A (eingebaut ist das Chassis der Philetta BD254U)


1957:

Philetta 273, , getrennte AM / FM - Abstimmung.

Philetta de Luxe (mit magischem Fächer),  getrennte AM / FM - Abstimmung.

 

1958:

* Philetta 283U  (BD283U) , getrennte AM / FM - Abstimmung.

Philetta 284 de Luxe.

 

1959:

Philetta (B2D93U), getrennte AM / FM Abstimmung.

Philetta gold (B293U).

Philetta (* B2D93A), erste Wechselstrom-Variante mit E-Röhren.

Philetta de Luxe (B2D94A).

 

1960:

Philetta (Allstrom: B2D01U).

Philetta (Wechselstrom: B2D03A), getrennte AM / FM Abstimung.

Philetta de Luxe (Allstrom: B2D04U).

Philetta (B2D08U).

Philetta de Luxe (Wechselstrom: B3D02A).

 

1961:

Philetta Transistor (B3D22T), erstes Transistor-Modell.

Philetta (* B2D13A).

Philetta Spezial (B2D14U).

Philetta de Luxe 311  * (B3D11A) Holzgehäuse.

 

1962:

Philetta (B2D23A). Braun: Bakelit, Elfenbein: Plastik. Getrennte Abstimmung AM / FM

Philetta Spezial (B2D14U)

Philetta Spezial (B2D18U)

Philetta de Luxe (B3D21A)

 

1963:

Philetta (*  B2D33A), getrennte AM / FM - Abstimmung.

Philetta de Luxe (B3D32A).

Philetta modern (B3D33A).

 

1964:

Philetta (B2D33A).

Philetta modern (B3D33A).

Philetta de Luxe (B3D42A), skandinavische Linie.

 

1965:

Philetta (* B2D53A).

Philetta de Luxe (B3D52A), skandinavische Linie.

 

1966:

Philetta 12RB263).

Philetta de Luxe (12RB362).

 

1967:

Philetta (*  12RB273), letzte Röhren-Serie.

Philetta SL (12RB372) mit magischem Band EM84.

 

1968:

Philetta (12RB273) , letztes Röhren-Modell.

 

1969:

Philetta Euro (12RB280)

 

1970:

Philetta (22RB292).

Philetta Spezial (22RB192).

 

1971:

Philetta (22RB292).

Philetta Spezial (22RB192).

 

1972:

Philetta Spezial (22RB192).

 

1973:

Philetta Spezial (22RB192).

 

1974:

Philetta Spezial (22RB192).

 

1975:

Stereo-Philetta 740TA (22RB740),

Flachpultform, mit zwei Boxen, erste und letzte Stereo-Ausführung, auch mit UKW-Stereo.

 

 

 

 

 

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Einige Produktwerbungen:

 

 

Philetta 52 (BD222U)

philetta-52-werb.jpg

 

 

Philetta 54 (BD233U)

philetta-54-werb.jpg

 

 

 

Philetta 273 (BD273U)

philetta-273-werb.jpg

 

 

 

 

Philetta 283 (BD283U)

philetta-283-werb.jpg

 

 

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Details

 

 

Details zur Ur-Philetta 203U und ähnlichen Modellen:

 

philetta-1941.jpg

Der Kleinsuper Philetta 203U von Philips, Baujahr 1941, ist eines der erfolgreichsten Radios, die produziert wurden. Dieses sehr kompakt aufgebaute Gerät hat eine beachtliche Empfangsleistung. Voraussetzung war die Entwicklung einer geeigneten Röhrenserie. Die Baureihe UCH 21, UBL 21 und UY 21 (Loctal 8 Schlüsselröhre "Miniwatt" von Philips) entsprach den Anforderungen eines Röhrensatzes zum Bau eines kompakten Empfängers. Zur Markteinführung gab es auf dem deutschen Markt nichts Äquivalentes.


Es wurden zunächst die Ausführung 203U zum Empfang von MW und LM, sowie die Variante 204U für MW und KW gefertigt. Die erste Serie der 203U hatte ein Gehäuse ohne Lüftungsschlitze oben, die spätere Ausführung hatte ein Gehäuse mit Lüftungsschlitzen oben, um thermische Probleme in den Griff zu bekommen. Auch der Röhrensatz der ersten Serie weist Unterschiede auf. Ein Teil der Geräte ist mit der Gleichrichterröhre UY1N (Oktalsockel) an Stelle der UY21 bestückt.


Das Konzept der Philetta 203U zeigt einen Vierröhren- Sechskreisallstromsuper. Zwei Röhren UCH21 arbeiten in der Mischstufe und im Oszillator, sowie im ZF- Verstärker und in der NF- Vorverstärkerstufe. Als NF- Endstufe und als Demodulator ist eine UBL21 eingesetzt. Die Netzgleichrichtung wird von der UY21 (UY1N) übernommen. Damit kommt die Philetta mit nur drei Röhrentypen aus.


philetta-203-schaltb.jpgDie Antenne ist über einen Sperrkondensator induktiv mit dem Vorkreis gekoppelt. Als Mischröhre arbeitet die Heptode/ Triode der UCH21. Dabei arbeitet die Triode als Oszillator mit induktiver Rückkopplung. Die Abstimmung geschieht im Anodenkreis des Oszillators, während im Gitterkreis die Rückkopplungsspulen angeordnet sind. Die Zwischenfrequenz beträgt 452 kHz.

 

<-- anklicken


Der ZF- Verstärker arbeitet mit dem Heptodensystem der UCH21. Eingangs- und Ausgangsseitig ist ein zweikreisiges Bandfilter angeordnet, so daß eine hohe Trennschärfe erzielt wird.


Das Triodenteil der Röhre UCH21 arbeitet als NF- Vorverstärker. Das Niederfrequenzsignal liefert das Diodenysytem der UBL21, deren beide Systeme parallel geschaltet sind. Vor dem Steuergitter der Triode befindet sich der Lautstärkeregler. Mit Rücksicht auf die Verwendung einer gemeinsamen Diode zur Signalspannungs- und Regelspannungserzeugung arbeitet der automatische Schwundausgleich unverzögert. Die Schwundregelung arbeitet zweistufig auf das Heptodensystem des ZF- Verstärkers und der Mischstufe.


Der NF- Verstärker ist mit dem Penthodensystem der UBL21 aufgebaut. Die maximal erzielbare Sprechleistung beträgt 4,8 Watt. Die negative Gittervorspannung wird halbautomatisch über einen Widerstand (120 Ohm) in der Minusleitung erzeugt, der kapazitiv mit 100 µF überbrückt ist.


Das Netzteil ist mit der UY21, die als Halbwellengleichrichter arbeitet, bestückt. Als Betriebsanzeige ist eine Glimmröhre eingebaut. Das Gerät erhielt den Spitznamen "Kommißbrot".

 

Das Konzept der Philetta 203U war so erfolgreich, daß es von verschiedenen Hersteller parallel produziert wurde. So gab es bereits 1941 dieses Modell von Philips akc-spol Praha-Hloubetin Tschechoslowakai, Loewe 612GW, Loewe 609GW, Philips 203U NL, Saba 500 ZGW, Tekade LES41GWK und weiteren Produzenten.


Eine Neuauflage dieses erfolgreichen Gerätes kam 1948/ 1949 auf den deutschen Markt. Im Jahr 1943/ 1948 erschien dann die Weiterentwicklung der Philetta als Modell 208U mit den Wellenbereichen LW, MW und KW auf den Markt.


Erst die Philetta 49 (BD292U) erhielt ein anderes Gesicht, hatte aber auch einen anderen Röhrensatz. (UCH5, UF5, UBL3, UY3).

 

Dieser Text wurde von "Wolle", Wolfgang aus dem Wumpus-Gollum-Forum verfaßt.

 

 

Es gab zwischenzeitlich eine Version der Philetta 203U mit einer Reihe Lüftungslöcher statt Schlitzen. Leider brachte das aber so gut wie keine bessere Kühlung, so das man später zu den größeren Kühlschlitzen über ging. Habe das selbst mal vergleichsweise mit einem Messfühler nachgemessen. Die Kühlwirkung der Lochreihe geht gegen Null.

Das Modell Philetta 208U ist vom Design nur noch an die vorigen Versionen angelehnt. Es ist etwas kantiger und hat teilweise zusätzliche Zierstreifen an den Seiten. Unter Sammlern ist es daher etwas umstritten, dieses Gerät noch als Kommißbrot zu bezeichnen.

Die Nachbaumodelle z.B. Saba 500ZGW oder Blaupunkt ZGW643 usw, haben sogar drei Wellenbereiche LMK und nicht zwei wie die Urversion Philips 203U/204U. Auch die Gehäusegestaltung ist etwas abweichend. Das Gehäuse ist von den Abmessungen etwas Grösser. An der Unterseite gab es zusätzlich einen kleinen Sockel, mit Lüftungsschlitzen vorne. In der Mitte zwischen Skala und Lautsprecher, gab es einen breiteren Steg mit einer kreisrunden Aufnahme, für das jeweilige Firmenemblem.

 

Dieser Text wurde  von "Airwaves", Christian aus dem Wumpus-Gollum-Forum verfaßt.

 

 

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Details zur Philips Philetta 52 (BD222U)

 

 

philetta-52-schaltb.jpgIm Modelljahr 1952/ 1953 kam die erste Philetta mit einem UKW- Bereich auf den deutschen Markt. Dieser kompakte Sechsröhrensuper war mit den Röhren UF41, UCH42, UF41, UAF42, UL41 und UY41 bestückt. Die ZF betrug 452 kHz für AM und 10,7 MHz für FM. AM- seitig waren sechs Kreise, FM- seitig sieben Kreise wirksam. Der Empfangsbereich unfasst LW, MW und UKW. Das Konzept ist ein Allstromempfänger für 110, 127 und 220 Volt.

 

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Der erste Blick auf den Schaltplan zeigt einen AM- Empfänger mit einer Vorstufe, Misch- und Oszillatorstufe, ZF- Teil und NF- Endstufe. Hier hat Philips das alte klassische AM- Konzept mit den entsprechenden Schwingkreisen zum UKW- Empfang aufgerüstet. Die FM- ZF beträgt hier schon 10,7 MHz wegen der Spiegelfrequenzsicherheit. Geht man in der Schaltung zum Demodulatorteil, so findet man hier noch keinen Ratiodetektor. Es wird eine Flankengleichrichtung mit der Röhre UAF42 angewendet. Man muß den Sender auf die Flanke der Durchlaßkurve einstellen, um eine verzerrungsarme NF zu erhalten. Das Prinzip der Flankengleichrichtung bedingt auch, daß man zwei Stellen für einen optimalen Empfang des eingestellten Senders erhält.


Die Empfangsqualität ist nicht mit den späteren Schaltungen mit dem UKW- Baustein E/ UCC85 vergleichbar, das Ergebnis ist aber besser, als bei einem Pendler.


Interessant ist bei dieser Philetta die Nutzung der Röhre B3 (UF41) als ZF- Verstärker und als NF- Vorstufe. Diese Röhre wird also in Reflexschaltung betrieben und zweifach genutzt.

 

Dieser Text wurde von "Wolle", Wolfgang aus dem Wumpus-Gollum-Forum verfaßt.


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... und vielen Dank für weitere Hinweise an:

 

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