Hinweise zu Tonna-Antennen und anderen Antennen ohne galvanische Verbindung des Dipols zum Boom.
Beseitigung von Prasselstoerungen (isotropic grain) bei einigen Tonna-Antennen und anderen Antennen. Nicht nur an exponierten Standorten können auch an Yagi-Antennen statische Aufladungen Stoerungen des UKW-Empfangs hervorrufen. Insbesondere Antennen, bei denen keine leitende Verbindung des Dipols zum Boom-Rohr besteht, kann ein aufziehendes Gewitter oder ein aufgeladener Regen erhebliche Prassel- Entladungen erzeugen (bis zu S9), wenn im Empfänger ein Koppelkondensator im Antenneneingang vorhanden ist und die Auflandung nicht durch die Schwinkreisspule abgeleitet werden kann.
Solche Antennen prasseln auch, wenn der Antennen-Boom einschliesslich des Rotorueberganges ordnungsgemäss geerdet ist. Probleme haben hier offene Dipole (z.B. Tonna) und Faltdipole, deren Mitte nicht ueber den Boom geerdet ist und Ganzwellendipol-Wände, deren elektrische Nullstellen ebenfalls nicht geerdet wurden.
Am Beispiel des offenen Dipols von Tonna (VHF) soll hier eine einfache Abhilfe aufgezeigt werden, wobei der Begriff offener Dipol fuer die Tonnaanpassung nicht so ganz treffend ist: Die Tonna-Dipole sind elektrisch nicht mit dem Boom verbunden. Der Anpassbuegel dieses Dipols kann gut zur Anbringung eines Potential-Ausgleiches fuer statische Aufladungen genutzt werden. Von der Mitte dieses Buegels werden 2 Widerstände a 12 KOhm in Reihe geschaltet und mit dem Boom-Rohr verbunden. Es kann auch noch eine Ferrit- Perle auf den buegelseitigen Widerstandsanschlussdraht geschoben werden. In der folgenden Zeichnung sind beide Widerstände als EIN Widerstand gezeichnet ! Die Leitungen kurz halten und 90 Grad vom Buegel weg zum Boom fuehren.
Bei der Portable-Variante der 9 Ele-Yagi von Tonna kann diese Verbindung auch mit einer Kroko-Klemme ueber die Widerstände zum Boom gefuehrt werden. Dort wird eine kleine Schraube in den Boom gedreht und hier die zweite Kroko- Klemme angebracht. Bei fester Montage stellt man sich eine kleine Schelle fuer den Buegel und eine groessere fuer den Boom her und loetet hier die Widerstände an. Mit Schrumpfschlauch und Plastikspray wird die Verbindung wetterfest gemacht. Die Widerstände sollten 2W-Ausfuehrungen sein (nicht wegen der Leistung, sondern wegen des langen Weges fuer Rest-HF. Die Anschluss-Stelle am Buegel ist aber fast HF-frei).
Auch bei Faltdipolen anderer Fabrikate ohne Mittelerdung lässt sich das Verfahren sinngemäss anwenden. Das Stehwellen-Verhältnis und die Empfangsleistung wird NICHT beeinträchtigt. Die Erdung wurde an der 9 Ele Yagi und 4 Ele Yagi von Tonna erfolgreich (auch während aufgeladenen Regens) getestet. Eine andere Möglichkeit der Erdung besteht in einer Draht-Verbindung zwischen der Masse-Seite der N-Buchse und dem Boom, hier sind aber mechanische Lösungen problematischer, ausserdem müssete auf das Baazoka-Element verzichtet werden.
73 de DC7BJ, Rainer
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