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Antennen für Radio-Oldtimer (auch an modernen Antennen)
Alle Angaben ohne Gewähr
Einführung:
Die Schwingkreise im Eingang von Radios benötigen die Zuführung der vom Sender ausgestrahlten Hochfrequenzenergie. Das wird durch Antennensysteme sichergestellt. Die klassische Antennenanlage der Radiofrühzeit war die Langdrahtantenne mit zusätzlicher Erde. Bald kamen weitere Systeme hinzu, die eigentlich hauptsächlich den Sinn hatten, die Systeme deutlich zu verkleinern. Die frühen Radios benötigten noch leistungsstarke Antennen, weil die Empfänger, insbesondere die Detektoren und Einkreiser, jede Menge Antennenspannung benötigten.
Mit der Einführung hochverstärkender Superhetempfänger, konnten die Antennen etwas kürzer werden. Sogar mit Zimmerbehelfsantennen gelang brauchbarer Empfang. Rahmenantennen und Ferritantenen brachten weitere Volume-Reduzierungen. Die folgende Auflistung beschreibt die verschiedenen Antennensysteme des Rundfunkempfanges zu Zeiten der Oldtimer. Es werden nur Antennen angesprochen, vor 1980 zur Anwendung kamen, da nur dieser Zeitabschnitt mit der Zielsetzung dieser WEB-Site korrespondiert. Die Auflistung soll auch keine Beschreibung der Wirkprinzipien darstellen, sondern lediglich die in der Rundfunktechnik beim Endverbraucher üblichen Antennen ansprechen.
Langdrahtantennen:
In der Frühzeit der Radios wurden fast ausschliesslich Drahtantennen (Langdrahtantennen) in Verbindung mit einer guten "Erde" zum Empfang von Rundfunksendungen verwendet. Dabei galt: Je höher und länger die Antenne, desto besser der Empfang. Neben Blitzschutzproblemen und Streitigkeiten mit dem Nachbar, gab es oft auch Probleme mit dem Vermieter bei solchen unübersehbaren Gebilden. Diese Antennen nahmen auch stark Störsignale (Atmosphärische Störungen, Gewitter, Elektrogeräte, usw) auf. Typische Antennenlängen lagen bei ca. 10 Meter - 50 Meter. Es konnte ein einfacher Draht oder auch Hochfrequenzlitze sein. Die Leitungen wurden zumeist über Porzellanisolatoren und Porzellanwanddurchführungen nach draussen und auf das Dach oder den Boden geführt. Auch T-Antennen waren üblich.
Dabei wurde der hochführende Draht an den frei horizontal aufgehängten eigentlichen Antennendraht in der Mitte angeschlossen. Wichtig war der sogenannte Erdungsschalter, meist neben dem Fenster aussen angebracht. Damit wurde die Antenne im Nichtempfangsfall geerdet, um Blitzeinschläge in ihrer Wirkung zu reduzieren. Daher kommt der von dem Ansager am Programmende immer aufgesagte Spruch "Vergessen Sie nicht Ihre Antenne zu erden.". Eine kurze Variante der Langdrahtantenne war die Wurfantenne. Langdrahtantennen konnten auch in der Wohnung und im Haus verlegt werden. Nur war der Wirkungsgrad geringer und Störeinstrahlunge u.U. grösser.
Drahtantennen und Langdrahtantennen für LW/MW/KW sind von der Impedanz her mittel-hochohmig und können nicht einfach mit einem unsymmersichen Koaxialkabel von der Antenne zum Empfänger geleitet werden. Will man also eine Aussenantenne über größere Strecken leiten, wäre an der Antenne ein Impedanzwandler zu empfehlen, z.B. ein Breitband-Magnetic-Balun.
Behelfsantennen, Kombiantennen, Zimmerantennen, Wurfantennen, usw.:
Geräteinterne Antennen: Viele Radios hatten nun als Behelfsantenne im Gehäuse ein Stück Draht als Antenne, nach Einführung des UKW-Rundfunks auch ein UKW-Dipol, der dann u.U. auch als LW-MW-KW-Behelfsantenne mitgenutzt wurde. Bei einigen Radios konnte an der Rückwand diese Zusammenschaltung der internen Antennen weggeschaltet werden. Andere Radios trennten UKW und AM durch eine Drossel und nutzten für AM ein weiteres kurzes Drahtstück.
UKW-Zimmerantennen: Für UKW gab es Zimmerantennen in Dipolform, teilweise (selten) mit eingebauten HF-Vorverstärker. Es wurden auch einfache Flachbandkabelstücke zu Dipolen mit Anschlusskabel geschaltet angeboten.
Kurzdrahtantennen:
Viele Radios bekamen lediglich ein Stück Draht ohne Erde angesteckt. Dieses Stück Draht musste dann hinter der Radio-Konsole mühmsam die Wellen aus dem "Äther" fischen.
Netzantenne:
Netzantennen, auch Lichtantennen genannt, nutzen das Stromversorgungsnetz als Antenne. Einige Geräte hatten eine solche Antenne gleich verdrahtet im Gerät eingebaut. Es gab im Zubehörhandel kleine Stecker mit eingebauten durchschlagfesten Kondensator, der in einen Pol der Netzsteckdose gesteckt wurde. Das andere Ende dieser Leitung kam in die Antennenbuchse des Radios. Über den Erfolg dieser Antenne kann man geteilter Meinung sein, jedenfalls wurden auch viele Störsignale aus dem Stromnetz direkt in den Empfänger eingeschleppt. Nichtzuletzt waren diese Antennen beim Durchschlag des Kondensators gefährlich für den Anwender.
Weitere Behelfsantennen:
Es gab eine vielfache Zahl von Behelfsantennenvorschlägen. Vieles funktionierte, vieles nicht. Gern wurde die Dachrinne als Antenne genutzt. Das funktionierte immer dann gut, wenn sie keine wirklich niederohmige Verbindung mit der Hauserde hatte. Weitere Geheimtipps: Balkongeländer, Fensterwasserabweiser aus verzinkten Blechen, Gasleitungen !!!, Regenschirmantennen (ja wirklich), Badewannen, und und und.....
Die Wurfantenne war quasi die kleine Schwester der Langdrahtantenne, wurde aber eigentlich nur zeitweise "ausgeworfen". Typische Länge ca. 5 -50 Meter. Sogar sehr frühe Koffergeräte nutzten solche Wurfantennen. Eine typische Behelfsantenne.
Erde:
Das Gegenstück zu Drahtantennen und Behelfsantennen. Die Erde wurde üblicherweise an die Wasserleitung angeschlossen, aber auch an Dachrinnen, Zentralheizungen, Tiefenerdern, Stromnetzen (sehr gefährlich). Behelfsweise wurde die Erde aber auch einfach als auf dem Fussboden verlegter Draht - Noterde - verwendet. Bei Allstromgeräten musste darauf geachtet werden, dass wirklich Trennkondensatoren in die Erdleitung eingebracht wurden. Die Allstromer hatten zwar auch diese Trennkondensatoren, wenn sie aber durchschlugen, wurde es gefährlich. Siehe diese Sicherheitshinweise.
Rahmenantennen:
Eine frühe alternative Antennenform war die Rahmenantenne. Sie hatte einige Vorteile gegenüber der Langdraht-Antenne. So war Zimmerantennenempfang realisierbar. Ein Rahmen mit der Länge von 60 * 80 cm (und mehr) war üblich. Es wurde keine zusätzliche "Erde" benötigt. Es gab zwei Empfangsrichtungen mit Ausblendwirkung für unerwünschte Sender, die den gewünschten Sender "störten". Die Rahmenantenne nahm unter Umständen auch weniger Störnebel aus der Umgebung auf. Die Empfangsleistung lag aber fast immer ein wenig unter der Langdraht-Antenne. Frühe Koffer-Radios nutzen ebenfalls eingebaute Rahmenantennen. Wie eine solche Rahmenantenne aufgebaut ist, kann auf meiner Detektorseite nachgelesen werden. Es gab verschiedene auch zusammenklappbare Systeme, die teilweise auch auf Drehgestellen montiert waren.
Bei Kofferadios und Detektorempfängern konnte die Rahmenantenne zugleich die Schwingkreisspule sein. Ein Rahmenantennen-Beispiel von Bodine aus den USA ist hier zu sehen.
Von einer Dame aus Thale am Harz erhielt ich eine Anfrage mit einem Photo von einem kleinen Tisch, der wohl in der Familie als Untertisch für ein Radio genutzt wurde. Das Besondere war eine merkwürdige Konstruktion, die sich unterhalb des Tisches befand. Es waren dort regelmäßig geordnet eine Anzahl von "Knöpfen" zu sehen. Eine Analyse ergab: Ein begnadeter Bastler hat hier Abstandsisolatoren zur Aufnahme eines Antennendrahts zur Bildung einer Rahmenantenne oder einer "aufgewickelten" Antenne angebracht. Sollte es eine Rahmenantenne gewesen sein, wurden die beiden Anschlußdrähte zum Antenne / Erde - Eingang eines Radios geführt. Obwohl die Rahmenantenne besser vertikal aufgebaut sein sollte, wird die Konstruktion doch erfolgreich den Radioempfang verbessert haben:
Ferrit-Antennen:
Ab 1952 kam die Nutzung der Ferritantenne für Koffergeräte und Heimradios auf, als Beispiel sei hier der Blaupunkt Notturno aus 1952 genannt. Die Zeitschrift "Funtechnik" beschäftigte sich schon 1952 in einigen Beiträgen mit Ferritantennen und auch noch mit Rahmenantennen. Das Empfangsprinzip ist mit der Rahmenantenne eng verwandt. Das Ferritmaterial verdichtet die Feldlinien der Umgebung und "zieht" sie in den Ferritstab. Der grosse Vorteil der Ferritantenne ist die kompakte Bauform. Eine solche Ferritantenne passt in jedes Radio und Kofferadio und lässt sich gut für Langwelle und Mittelwelle nutzen, bedingt auch für die langwelligeren Kurzwellenbänder. Nutzt ein Gerät auch die Kurzwelle über Ferritantenne, wird dafür eine eigene Volldrahtspule verwendet. Allerdings wird dann zumeist zusätzlich noch eine Drahtantenne oder Teleskopantenne benutzt.
Je nach genutztem Frequenzbereich wurden unterschiedliche Ferritmaterialien verwendet. Für MW und LW sind auch Kombispulen, oft mit HF-Litze üblich. In Heimempfängern wurde die Antenne zumeist drehbar und abschaltbar gemacht. Der Benutzer konnte mit einem Drehknopf von aussen die Ferritantenne drehen und auf beste Empfangsrichtung einstellen. Wollte er extrem weit entfernte Stationen hören, konnte die Ferritantenne wegschaltet werden und eine Aussenantennen benutzt werden. Störende Sender können u. U. ausgeblendet werden. Diese Antennenform ähnelt etwas der "Magnetischen Antenne".
Für Kofferradios war die Ferritantennen der Durchbruch in Richtung kleiner kompakter Empfänger. Allerdings musste u.U. das Kofferradio für besten Empfang verdreht werden.
Hochleistungsheimempfänger hatten für die Ferritantenne einen eigenen Hochfrequenz-Vor- und Anpassverstärker. Oft wurde bei diesen speziellen Geräten die Ferritantenne zusätzlich noch elektrisch abgeschirmt, um elektrische Störfelder zu dämpfen. Die Ferritantenne nimmt ja hauptsächlich die magnetische Komponente des Sendersignals auf. Ferritantennen haben eine bidirektionale Richtwirkung in Form einer Acht. Dabei liegen die beiden Empfangsmaximalpositionen 90 Grad verdreht zur Ferritstablängstachse (siehe Skizze oben links).
Wird also ein solcher Ferritstab um 360 Grad gedreht, treten 2 Maximalfeldstärken auf. In der Praxis (insbesondere in Gebäuden und in der Nacht) treten Missweisungen zur geographischen Lage des Senders und der Antenne auf. Mit Ferritantennen können Sender auch angepeilt werden, wenn man von zwei oder mehr Orten gedachte Peil-Linien zum Sender zieht und so auf ein Zielkreuz kommt.
Drahtfunk-Antennen:
Drahtfunk, eine frühe Form des heutigen Kabelfernsehens war der Drahtfunk (Vergleiche hinken immer). Über das Telefonnetz wurde das Sendersignal in der Nähe des Langwellenbereiches über eine Weiche zum Antennen- und Erde-Eingang des Radios geführt.
Eine relative Störunempfindlichkeit bei guter Signalfeldstärke ergab guten, stabilen Empfang.
Teleskopantennen:
Bei Kofferradios wurde neben Rahmenantennen und Ferritantennen und Dipolen auch die Teleskopantenne verwendet. Typische Längen zwischen 30 und 70 cm. Insbesondere für Kurzwelle, weil Ferritantennen in diesem Bereich keine guten Ergebnisse brachten. Diese Antennen wurden auch für Autoradios verwendet. Bei speziell für den KW-Bereich gebauten Kofferradios wurden auch überlange Teleskope bis zu ca. 1,5 Meter genutzt. Für UKW gab es auch Doppelteleskope.
Autoradioantennen:
Das Auto ist aus Sicht eines Radios fast ein abgeschirmter Faraday-Käfig. Nur wenig Empfangsenergie gelangt in das Blechgehäuse des Autos. So musste die Senderenergie aussen "eingefangen werden. Autostabantennen, zumeist als einziehbare Teleskopantennen (auch mit Motor-Antrieb). Diese Antennen waren mittelohmig und konnten nur über relativ kurze abgeschirmte Leitungen dem Empfänger zugeführt werden, es waren keine stehwellenfreie 60 oder 75 Ohm-Leitungen. Die meisten Autoradios ermöglichten eine genau Anpassung der Impedanz mit einem kleinen Justageknopf oder Justagetrimmer. Viele Autoradios hatten HF-Vorstufe und boten schon deshalb bessere Empfangsleitungen als durchschnittliche Heimempfänger. Eine Variante der Autoradioantenne ist die Aktivantenne. Hier wird über eine sehr kurze Scheiben- oder Aussenantenne das Signal zu einem Breitbandverstärker geleitet. Leider sind auch heute noch Aktiv-Antennen im Angebot, die zu leicht von starken Signalen (nicht nur Rundfunksender) übersteuert werden.
UKW-Antennen:
Bei Einführung des UKW-Rundfunks mit zum Teil noch recht einfachen Emfangsteilen (UKW-Pendler) waren insbesondere auf dem Lande UKW-Hochantennen notwendig. Dipole, Yagis, Gruppenantennen sollen hier als Begriffe angeführt werden. Aber die Mehrzahl der Geräte wurden an Behelfsantennen (zum Teil im Gerät) betrieben. Dipolen werden unterschieden in "offene Dipole" und "geschlossene Dipole ".
Die Skizze (rechts) zeigt einen geschlossenen Dipol. Das meint die Dipolschleife ist eine leitende Verbindung vom linken zum rechten Anschluß, dagegen hat der offene Dipol diese leitende Verbindung nicht.
Die Impedanz von beiden Dipol-Formen ist unterschiedlich. In der Praxis haben sich 1/4 Lambda und 1 Lambda - Dipole durchgesetzt. Ein geschlossener 1/4 Lambda-Dipol hat dabei z.B. für das UKW-Rundfunkband (ca. 3 Meter-Band) eine Gesamtlänge von 0,75 Meter und eine Impedanz von 240 Ohm. Als Ganzwellendipol wäre eine Gesamtlänge von 3 Meter anzusetzen. In Wiklichkeit sind die Dipole ein wenig kürzer (Verkürzungsfaktor in Anbängigkeit vom Draht- oder Rohr-Durchmesser).
(Photo links: Ein UKW-Tischdipol um durch Verdrehen der Antenne einen besseren Empfang zu bieten, jedenfalls besser als mit der im Radio eingebauten Behelfsantenne.)
Heutzutage sind die dämpfungsarmen symetrischen 240-Ohm-Flachbandkabel kaum noch zu bekommen. Man kann sich aber bei etwas handwerklichem Geschick mit dem Selbstherstellen eines solchen Kabels für alte Radios (die haben zumeist für UKW symetrische 240-Ohm-Anschlüssse) behelfen. Ein solcher Bauvorschlag für eine Behelfsbandleitung ist am Ende dieser Seite zu finden. Heutige UKW-Dipole haben zumeist in der Antenne selbst schon einen Impedanzwandler von 240 Ohm (symmetrisch) zu 75 Ohm (60 Ohm) unsymmetrisches Koaxkabel.
Hausantennen, Gemeinschaftsantennen, UKW-Hochantennen:
Schon früh gab es Hochantennen, die ausserhalb des Hauses die Sendeenergie aufnahmen und in die Wohnung leiteten. Wobei eine Langdrahtantenne auf dem Dach mit einfacher Runterführung des Drahtes in die Wohnung und zum Empfänger nicht zu diesem Hausantennentyp gehört. Die Sendeenergie musste abgeschirmt runtergeführt sein, nur so konnten Störsignale aus dem Haus selbst reduziert werden. Es wurden ebenfalls Kombiantennen für LW-MW-KW-UKW mit und ohne Verstärker angeboten. Dabei war oft der AM-Bereich als Antennenstab, der UKW-Bereich als Kreuzdipol ausgebildet.
UKW-Yagi-Antennen oder Gruppendipole mit oder ohne Verstärker brachten auch in schwierigen Empfangsgebieten oft Erfolg. Insbesondere auf dem Land bei grösserer Entfernung zum UKW-Sender wurden teilweise Yagi-Systeme mit mehr als 3 Elementen und gestockte Dipolwände mit mehr als 2 Ebenen eingesetzt.
Es gab auch Anlagen mit Verstärkern auf dem Dachboden. So konnten sogar mehrere Geräte über Gemeinschaftsantenne versorgt werden. Telefunken bot zum Beispiel einen Boden-Antennenverstärker für LW, MW, KW an, der sogar schon über eine impedanzangepasste abgeschirmte Leitung mehrere Antennendosen in den Wohnungen bereitstellte. Am Ende der Leitung kam ein Abschlusswiderstand. Die Antennendurchführung vom Dach zum Hausboden war mit einem Durchführungs-Blitzschautautomat ausgestattet. Der Verstärker wurde über ein Störschutzfilter netzversorgt. Später wurden diese Anlagen auch um einen Fernsehbereich ergänzt.
Weitere Antennen:
Magnetische Antennen. Hier wird eine Draht- oder Rohrschleife (meist zu einem Einwindungs-Ring geformt) so an ein symmetrisches oder unsysmmetrisches Antenenkabel angekoppelt, dass das Antennensignal haupsächlich mit seiner magnetischen Komponente (im Gegensatz zur elektrischen Empfangs-Komponente der Drahtantennen) zum Emfänger geleitet werden kann. Diese Antennen sind recht kompakt und können durch ihre 8-förmige (bidirektionale) Hauptempfangsrichtung zum gezielten "Anpeilen" eines Senders genutzt werden. Die Wirkung ist ähnlich wie bei der Ferrit-Antenne.
Oft werden auch hausinterne (lokale) Hochfrequenz-Störquellen ausblendbar. Die magnetischen Antennenn können im Empfangsfall auch mit Antennen-Verstärkern (selektiv oder aperiodisch) kombiniert werden und sogar ferngesteuert (Frequenz und Empfangsrichtung) werden. Bei Empfangslage in Störnebeln und nur geringer Möglichkeit große Draht- oder Yagi-Antennen aufzubauen , das Mittel der Wahl. Die Magnetische Antenne kann für Langwelle bis UKW ausgelegt werden, allerdings nicht in einem Zug. Z.B. für 49-Meter-Kurzwellenband hätte eine solche Antenne einen ungefähren Durchmesser von 60-80 cm. In selektiver Ausführung wird mit einem Drehkondensator genau auf die Empfangsfrequenz abgestimmt, das führt schon allein zur einer weiteren Störquellen-Minderung.
Antennenleitungen:
Wie schon erwähnt, reichte die Antennenzuleitung vom einfachen unisolierten Draht über Porzellan-Isolatoren über erste abgeschirmte noch nicht niederohmig angepasste Leitungen mit hohen Verlusten zu impedanzmässig definierten symmetrischen oder unsymmetrischen Leitungen mit geringen Verlusten.
Es werden schon in Jahren um 1930 abgeschirmte Antennenzuleitungen beworben. Dabei scheint es nichtangepasste und angepasste Systeme gegeben zu haben. In den meisten Werbungen und Produktinformationen wird als Qualitätsmerkmal lediglich auf die Kapazität pro Meter verwiesen. So kann man der Produktinformation der Firma KAPA entnehmen, dass die Abschirmleitung AKW ca. 30 pF pro Meter hatte. Selbiger Information ist aber nicht zu entnehmen, ob es auf der Annenseite eine Antennentransformation und auf der Empfängerseite eine Zurücktransformation gegeben hat. Kathrein bot einen kleinen Prüfsummer an, mit dem die abgeschirmte Leitung hinsichtlich ihrer Störfestigkeit getestet werden konnte.
Firma Telefunken. Die weist z.B. in der Bedienungsanleitung zum Spitzensuper 8000GWK als Zubehör ein Aussenantennen-System (bestehend aus dem Stahlrohrantennenmast, der abgeschirmten Silberleitung II, dem Antennenübertrager, dem Empfängerübertrager) aus, das wohl angepasst arbeitete.
Mehr Informationen über Antennenleitungen und Antennenstecker / Antennenbuchsen hier ...
Symmetrische Bandleitungen:
Bei Bandleitungen lagen die Impedanzen typisch bei ca. 240 Ohm und passten so gut zu der Impedanz von UKW-Faltdipolen und den Empfängereingängen. Flachbandleitungen, später Ovalprofilleitungen - hohl oder mit einem geringdämpfenden Schaumstoff gefüllt - brachten gute Dämpfungswerte, waren aber etwas einstrahlempfindlich und konnten nicht direkt auf Wänden usw. verlegt werden. Für die AM-Bereiche wurden diese Kabel kaum verwendet.
Unsymmetrische Koaxialleitungen:
Wurde ein unsymmetrisches Kabel (Seele in der Mitte, isoliergetrennt die Abschirmung aussen herum) mit gutem und dämpfungsarmen Isoliermaterial verwendet, wurde von Koaxialkabel gesprochen. Die Kabel mit Impedanzen zwischen 50 und 75 Ohm waren gut an Antenne und Empfängereingang angepasst. Die Dämpfung war zwar etwas höher, als bei den Flachbandkabeln, aber die Aufnahmen von Störsignalen deutlich geringer. Das Koaxialkabel konnte direkt auf und durch Mauerwerk verlegt werden. UKW-Dipole benötigten allerdings zur Anpassung von ca. 240 Ohm (symmetrisch) einen Anpass-Transformator (u.a. einen Balun-Trafo) um auf die unsymmetrische Impedanz von 50-75 Ohm zu kommen.
Antennenweichen:
Bei Gemeinschaftsantennen und Hausantennen für UKW (Fernsehen) und LMK wurden oben an der Antenne die Antennen-Signale für UKW, (FS) und LMK über eine Antennenweiche zusammengefügt und über das Bandkabel oder Koaxialkabel runter zum Empfänger geleitet. Dort wurde die Signale über eine weitere Antennenweiche wieder in UKW, (FS) und LMK getrennt und über konfektionierte Stecker dem Radio (FS) bereit gestellt.
Mehr Geräte an einer Antenne:
Sollen mehre Geräte an einer Antennen betrieben werden (z.B. Zwei Radios an einer Dachantenne, die UKW anbietet), kann unten in der Wohnung eine Verteilerweiche angeschlossen werden. Die teilt das UKW-Signal impedanz-richtig in zwei Stränge auf. Dabei wird zumeist eine Trenndämpfung eingebaut. Wichtig ist dabei, dass an den von der Verteilerweiche weggehenden Leitungen die Imedanz (z.B. 240 Ohm sym oder 75 Ohm unsym) sichergestellt wird. Bei den Geräten kann (wenn nötig) wieder eine Antennenweiche angeschlossen werden. Keinesfalls dürfen bei dem vom Dach kommenden Antennenkabel einfach zwei Leitungen (ohne Verteiler) parallel angeschlossen werden.
Moderne Antennen mit alten Geräten verbinden:
Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die Antennenarten und die Anschlüssen am Gerät zur Antenne verändert. Heute sind die meisten Antennanlagen (Dachantenne, Gemeinschaftsantenne, Kabelfernsehen, Satellitenantenne) koaxial unsymmetrisch. Alte Antennen ware auch sysmmetrisch. Deshalb es es passieren, dass die neue Antenne nicht an das alten Gerät mechanisch und elektrisch passt. Es gibt dafür Adapter: Hauptsächlich UKW symmetrsich 240 Ohm zu unsymmetrisch 75 Ohm. Weiter gibt es Adapter zu den Steckerformen. Mehr dazu auf dieser Seite. Auch kann z.B. ein Suchbegriff "Antennenweiche IEC 240 Ohm" für einen Adapter Koxkabel zu UKW LW/MW/KW mit kleinen Flachsteckern weiterhelfen.
Aktiv-Antennen:
Schlechte abschirmende oder einstrahlungsgefördernde Empfangssituationen in Betonbauten mit vielen Computern können den Rundfunkempfang, insbesondere den KW-Empfang stark verschlechtern. Da bieten sich externe Aktiv-Antennen an. Diese können am Fenster, auf dem Balkon, im Garten ein möglichst störfreies Signal abgeschirmt durch die Wohnung zum Empfänger leiten und direkt dem Empfängereingang zuführen. Diese Aktivantennen können das Signal stark oder auch abgeschwächt anbieten, sie verbessern bei guter Technik auch das Signal-Rauschverhältnis. Problematisch können bei starken Signalen am Eingang der Aktivantenne Übersteuerungsprobleme werden. Hier bringen Hochleistungs-Schaltungskonzepte und Bauteile einiges.
Allerdings sind auch Aktivantennen immer ein Kompromis zwischen Verstärkung, Selektion, Übersteuerungssicherheit. Wer eine für das Empfangsband abgestimmete Grossantene aufbauen kann, ist immer besser dran, wenn der Empfänger die dann starken Signale auch verarbeiten kann. Die Aktivantennen können mit Antennenrahmen, Ferritantennen, Loops Stabantennen und Kombinationen daraus aufgebaut sein. Auch Fernsteuerung bis hin zu Drehantennen sind möglich. Einige Aktivantennen bieten auch die Möglichkeit, unabhängig von Koax-Kabel oder symetrischen Leitungen auch induktiv zu koppeln.
Gefahren, Blitzschutz, Stromschlag:
Außenantennen für LW, MW, KW und UKW und Fernsehen sind u.U. durch eingeschleppte drahtlos übertragende Spannung gefährlich. Insbesondere können (auch schon aufziehende und noch Hunderte Meter entfernte) Gewitter und Hochspannungsleitung in unmittelbarer (ca. 30 - 50 Meter) Nähe für Menschen risikoreich werden. Antennendrähte (in vielleicht 3 - 10 Meter Höhe und 10-20 Meter Länge) in weniger als 30-50 Meter Entfernung von Hochspannungsleitungen sollten nicht genutzt werden!
Rechtzeitig vor dem Aufziehen eines Gewitters (auch wenn das Gewitter noch 1000 - 2000 Meter entfernt ist) sollte eine Außenantenne vom Gerät getrennt werden und zwar AUSSERHALB des Hauses. Üblicherweise werden solche Antennen am Fenster ins Haus geführt. Von früher üblichen Antennenerdungsschaltern wird abgeraten (es sei denn, diese Erdleitungen am Erdschalter gehen direkt ausserhalb des Hauses niederohmig und mit großem Leitungsdurchmesser über nur wenige Meter in die Schichten- oder Grundwasser-Zone im Erdreich), denn diese wirken als Blitzableiter und "ziehen" den Blitz sozusagen erst direkt ans Haus. Besser ist es, die Antennen in maximaler Handentfernung vom Fenster unterbrechbar zu machen. Das Runterfallen der Antenne kann durch ein angebrachtes ständiges dünnes Plastikseil verhindert werden. Die unterbrochene Antennenleitung zum Empfänger wird möglichst weit hineingenommen.
Bei Allstrom-Geräten sorgfältig vermeiden, daß die Antennen aus Versehen irgendwo geerdet ist ! Das gilt auch in Kenntnis, daß Radio-Allstromgeräte EIGENTLICH Trennkondensatoren in Antennen- oder Erdleitung haben (denn die können fehlerhaft sein).
Radio-Oldtimer an modernen Antennenanlagen. Heute gibt es in vielen Haushalten neben dem Kabel-Fernsehnetzanschluß auch Gemeinschaftsanlagen, wo noch zusätzlich Analog-Radio (eigentlich immer nur UKW) angeboten wird. Allerdings ist hier zu bedenken, dass Kabelnetzanlagen für UKW die Kanäle umsetzen damit sich die terrestrischen und Kabelkanäle nicht überlagern! Das funktioniert in der Praxis (besonders in Ballungsgebieten) oft recht schlecht. Störungen sind die Folge, insbesondere wenn das Radio-UKW-Teil und seine Antennenzuleitung und das Kabel des Kabelnetztes keine hohe Aussendämpfung aufweist. Leider ist die Außendämfung oft viel zu gering, weil in vielen Anlagen noch Jahrzehnte alte Kabel aus der "Vorkabelfernsehzeit" verlegt sind. Es müßten aber eigentlich doppelt geschirmte Leitungen genutzt werden. Der örtliche Sender - der terrestrisch auf 88,8 MHz sendet, kann sich im Kabelnetz auf einer ANDEREN FREQUENZ befinden. Ausserdem nutzen Kabel-Anlagen mit analogem UKW den GESAMTEN Breeich 87-108 Mhz. Ältere Radios haben aber nur 87-100 oder 87-104 MHz, sodaß dann u.U. Sender fehlen. (Vielen Dank für eine Ergänzung (Einstrahlungen) an "Ingodergute" aus dem Wumpus-Gollum-Forum)
Es hat in Deutschland verschiedene Stecker-Normen gegeben. Alle waren so konstruiert, dass man sie nicht verwechseln konnte. Es ist heute sehr schwierig für einen Radio-Oldtimer die richtigen Stecker oder Kupplungen oder Adapter zu bekommen. Für Kabelfernsehen (mit analogen UKW) gibt es hin und wieder noch Adapter. Die koppeln das UKW-Signal auf passende Stecker. Mehr zu Steckern und Buchsen hier ... Es gibt auch Weichen, die Fernsehen von UKW trennen. Der AM-Bereich wird heute von Kabelanlagen nicht mehr unterstützt.
Alte Radios haben zumeist für LW / MW / KW "Erde" und "Antenne". Für UKW eine Doppelbuchse für symetrischen Antennen (z.B. Dipol). Modernere Radios haben für UKW eine unsymmetrischen Koaxbuchse, hier kann ein Diopol nür über einen Wandeladapter (z.B. Balun) angeschlossen werden.
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05.02.2008 / 15.08.2016
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