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"Versteckte" Spezial-Akkus in einigen Schaub-Lorenz / Graetz - Transistorradios

deac.jpgSchaub-Lorenz (SEL) und Graetz haben in einigen ihrer Transistorradios in den sechziger Jahren eine etwas ungewöhnliche Spannungserzeugungs-Variante für die Basis-Spannungen angewendet. Üblich wurden Basisspannungen mit Vorwiderständen oder Spannungsteilern direkt aus der Gesamtversorgungsspannung gebildet.

 

Das hat aber den Nachteil, dass diese empfindlichen Spannungen bei Nachlassen der Batteriekapazität sich zu stark änderten. Folge war ein frühzeitigen Zerren der Signale.

 

Bei den erwähnten Geräten wurde im Gerät ein kleiner (zumeist DEAC) Akku eingebaut. Er wurde  immer automatisch nachgeladen und erzeugte eine unabhängig von den versorgenden Batterien immer eine stabile und gleich hohe Basis-Vorspannung. Eigentlich eine recht pfiffige Schaltung.

 

Das Photo rechts (anklickbar) zeigt des Stabi-Zelle ST200 des Schaub-Lorenz Weekend T30L). Nach Service-Unterlage soll über sie  1,4 Volt in Stellung Ein anliegen)

 

Der Nachteil: Wurden der Akku schlechter und / oder lief sogar aus, stimmten die Spannungen nicht mehr, das Gerät stellte den Dienst ein.

 

Heute ist das oft ein Problem für Sammler. Geräte werden weggworfen, weil dieser "geheime" Fehler nicht erkannt wird. Deshalb ist es wichtig,  im Falle des Erwerbs des Geräts zu prüfen, was mit dem versteckten Akku los ist. 

 

Er sieht ein wenig wie eine moderne (etwas dicke) Knopfzelle mit Lötfahnen aus und befindet sich mitten auf der Platine (oft erst ereichbar, wenn der Lautsprecher ausgebaut wird).

 

deac-in-schaub.jpg

Schaltungsauszug Schaub-Lorenz T50. Roter Pfeil zeigt den DEAC-Akku

 

 

Mir sind diese Akkus aus folgenden Geräten  bekannt:

 

Schaub-Lorenz, einige Modell-Varianten:

 

  • Polo
  • Touring
  • Weekend

Greatz, einige Modell-Varianten:

 

  • Joker
  • Page

 

ersatz.jpgMan kann die Akkus ersetzen (unter eventuellem Verlust der Nutzbarkeit bei sehr geringen Batterie-Spannungen) durch Ersatz von zwei in Reihe geschalteten 1N4004 (oder ähnlichen) - Dioden mit parallel (zu beiden in Reihe liegenden Dioden) liegendem 2 uF-Elko (10 Volt). Jedenfalls soll in Betrieb ca. 1,2 - 1,4 Volt entstehen.

 

Auf richtige Polarität der Batterien und des Elkos achten, siehe Schalt-Skizze. Nochmal: Es sollte sich über den Elko eine Spannung von ca. 1,2 - 1,4 Volt aufbauen.

 

Grundsätzlich könnte man auch einen kleinen Nickel-Cadmium-Akku (AAA) einbauen, aber die sind so nicht mehr erhältlich und elektrisch auch etwas zu groß. Deshalb wird davon abgeraten.

 

Beim Ausbau der Zelle (die zumeist ausgelaufen ist) ist UNBEDINGTE Vorsicht angebracht:

 

Cadmium ist stark giftigt. Hautkontakt MUSS vermieden werden. Die Reste müssen völlig von der Platine entfernt werden und sind Sondermüll. Warnhinweise HIER nachlesen!

 

 

 

 

2008 / 17.4.2012 / 27.09.2012

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